Die Blaue Moschee (Die Sultan-Ahmet-Moschee)
In Istanbul wurde von 1609 - 1616 im Auftrag von Sultan Ahmed I. vom Sinan-Schüler Mehmet Ağa die Sultan-Ahmed-Moschee (türkisch Sultanahmet Camii) gebaut. Der Sultan Ahmed I. starb 1617, also ein Jahr nach der feierlichen Eröffnung der Moschee.
Nach der Säkularisation der kaum 500 Meter entfernten Hagia Sophia, ist die Blaue Moschee heute Istanbuls Hauptmoschee und ein Hauptwerk der osmanischen Architektur. Die Blaue Moschee trägt ihren Namen wegen ihres Reichtums an blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren, die aber jünger als der Bau selbst sind. Kunsthistorisch bedeutsamer sind die Fliesen auf dem unteren Teil der Mauern und den Tribünen: Sie stammen aus der Blütezeit der Iznik-Fayencen und zeigen traditionelle Pflanzenmotive, bei denen Grün- und Blautöne dominieren. Die Ausmalung des Innenraumes wurde auf Rosa geändert.
Wer zum ersten Mal in Istanbul ist, wird das Gefühl von Erstaunen und Bewunderung nicht vergessen, das ihn ergriff hat, als er vor der Blauen Moschee stand und die sechs schlanken Minarette, die enormen Ausmaße der Moschee, die Kaskade von Kuppeln und die Komposition an Farben und Formen gesehen hat. Die Blaue Moschee von der Galata Brücke oder vom Goldenen Horn aus zu sehen, ist fantastisch.
Die Blaue Moschee in Istanbul ist die einzigste Moschee der Welt, die sechs Minarette besitzt. Mit ihrem Bau wurde Mehmet Ağa, ein Schüler des großen Sinan, von dem strenggläubigen Sultan Ahmet I., der den Thron schon als vierzehnjähriger bestiegen hatte, beauftragt. Man nannte ihn auch den ”Sedefkar”, was so viel wie der ”Perlmuttbearbeiter” bedeutet. Für die Moscheearbeiten wurden rund 1.181 Goldtaler ausgegeben. Es ist überliefert worden, dass Ahmet I. am Tage der feierlichen Einweihung zum Zeichen seiner Demut einen Hut in der Form des Fußes des Propheten trug. Als die Moschee fertiggestellt war, mußte der Sultan für die Moschee in Mekka, die auch sechs Minarette hatte, ein siebtes Minarett bauen lassen, um die religiöse Vorherrschaft der Moschee in Mekka wiederherzustellen.
Der Gebetsraum ist mit 53 m Länge und 51 m Breite fast quadratisch, wie der Vorhof, der auch die gleichen Dimensionen hat. Die Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 23 m und ist 43 m hoch. Sie wird von vier Spitzbögen und vier flachen Zwickeln getragen, die wieder auf vier riesigen 5 m dicken Säulen ruhen. Die 260 Fenster erhellen den Innenraum. Die bunten Glasscheiben sind moderne Nachbildungen der ursprünglichen Glasscheiben aus dem 17. Jahrhundert.
Aus diesem perfekt ausgewogenen architektonischen Ganzen tritt das herrlich blaue Dekor der Moschee hervor, das dem Bauwerk auch seinen Namen gegeben hat. Die Mauern und Säulen sind bis zu einem Drittel ihrer Höhe mit 21.043 Majolika-Fliesen aus dem 16. und 17. Jh. verkleidet, in denen Blau die Hauptfarbe ist.
Die Moschee und der Hof waren ursprünglich von einer Mauer umgeben, von der heute nur noch der Nordteil existiert. Die Mauer trennt die Moschee von den anderen Gebäuden des Moscheegeländes ab, die es heute noch gibt. Im oberen Teil des Hofeingangs, auf der Westseite, befindet sich eine schwere Eisenkette, die angeblich dazu diente, den Sultan zu zwingen, wenn er den Hof zu Pferde betrat, daß er an dieser Stelle seinen Kopf neigen musste, damit der Sultan nicht erhobenen Hauptes, also in der Pose vollen Stolzes, die Moschee betreten konnte.
Die Pläne des Geländes der Sultan-Ahmet-Moschee befinden sich als Schriftenrollen im Istanbuler Museum für türkische und islamische Werke (Türk, Islam Eserleri Müzesi).
Ein maßstabsgetreues Miniaturmodell der Sultan-Ahmet-Moschee wird in Miniatürk ausgestellt.
Adresse: Die Blaue Moschee (Sultan-Ahmet-Camii) Sultanhmet, Fatih Istanbul
Telefon: +90, 212, 4580776
Web: https://muze.gen.tr/Museums
Die Öffnungszeiten sind tägl. 09:00-19:00 Uhr
Nur außerhalb der Gebets-Zeiten (5x am Tag ca. 30 Min.) & Freitagmittag vom 12:30 bis 14:00 Uhr.
Eintrittspreise: Kein Eintritt
Koordinaten: 41° 0′ 18.97″ N, 28° 58′ 37.06″ E
Bitte beachten Sie:
Die Schuhe muß man am Eingang ausziehen, in Plastiktüten einpacken und dann mit in die Moschee nehmen. Die Tüten gibt es am Eingang gratis.
Männer dürfen die Moschee nur in langen Hosen und langärmeligen Hemden betreten. Frauen müssen ihr Haar, die Schultern und das Dekolleté mit einem Tuch bedecken. Tücher dafür gibt es am Eingang gratis.
Am Eingang "lauern" oftmals vermeintliche "Reiseführer", die den Besuchern gegen teilweise horrende Gelder einen sofortigen Eingang in die Moschee versprechen, aber dann, wenn sie ihr Geld bekommen haben, sehr schnell wieder in den Menschenmassen verschwunden sind, ohne ihr Versprechen einzuhalten! Auch Trickdiebe tarnen sich oft als solche "Reiseführer"!