Smolnyj Kloster
Das SmoInyj-Kloster im Osten der Stadt ist einer der von Rastrelli in leuchtend blau ausgeführten Barockbauten. Im Mittelpunkt der Anlage erhebt sich die weithin sichtbare Auferstehungskathedrale.
Das 1748 durch Elisabeth l. ursprünglich als Alterssitz gegründete Smolnyj-Kloster verdankt seinen Namen der Tatsache, dass sich zu Zeiten Peters des Großen hier der „Teerhof“ (russ. smola = Pech, Teer) befunden hat, also der Ort, an dem für die russische Flotte Teer gekocht und gelagert wurde.
Zarin Elisabeth l. erlebte die Vollendung ihres Alterssitzes nicht mehr: Die Kathedrale war erst 1764 im Rohbau fertig gestellt worden. Elisabeths Nachfolgerin, Katharina die Große, gliederte dem Komplex 1764 zwar eine Erziehungsanstalt für adlige junge Mädchen an (ab Beginn des 19. Jh.s wurde sie im neuerrichteten Smolnyj-lnstitut untergebracht), ließ aber die übrigen Bauten nicht vollenden.
Die Vollendung der übrigen Bauten geschah erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts unter der Leitung des Architekten Stassow.
Die Kathedrale umgeben in der Form eines griechischen Kreuzes zweigeschossige Zellentrakte. Ihre Eckpunkte werden durch vier Turmkirchen betont. Der Bau der Zellentrakte war 1764 weitgehend vollendet, lediglich der westliche entstand erst zwischen 1832 und 1835 im Stil des Klassizismus.
Um ihn den anderen Gebäuden des Klosterbezirks anzugleichen, wurde er in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts in barocker Manier umgestaltet. Die Steinmauer, die den Klosterbezirk ehemals vollständig eingrenzte, ist teilweise zerstört. Ebenso wie bei den Zellentrakten setzen auch hier Ecktürme Akzente. Es bietet sich eine prächtige Sicht auf die Klosteranlage und über die gesamte Stadt (gewöhnlich nur für Gruppen zugänglich, löst man die erforderliche Anzahl von Tickets — was derzeit nur wenig kostet — bekommt man jedoch auch eine Individualführung).
1917 wurde das Gebäude von Wladimir Lenin als Hauptquartier während der bolschewistischen Oktoberrevolution genutzt. Es war Lenin's Residenz für mehrere Monate, bis die nationale Regierung es dem Moskauer Kreml übergab. Danach wurde der Smolnyj als Sitz der örtlichen Kommunistischen Partei genutzt. 1927 wurde ein Lenin-Denkmal vor dem Gebäude errichtet.
Nach 1991 war der Smolnyj die Residenz des Bürgermeisters der Stadt Sankt Petersburg (Gouverneur nach 1996) und der Stadtverwaltung. Wladimir Putin arbeitete dort von 1991 bis 1997 in der Verwaltung von Anatoly Sobchak.
Dauer ca. 1 h